Oh ja, es ist Herbst, wie Hagel prasselten die Eicheln und Bucheckern zu Boden, ich ging einfach hindurch, keines dieser Geschosse traf mich, der Wald mochte mich. Ein kleiner Laubfrosch ging in Deckung, ein Eichenblatt schwebte herunter zu mir, es hing einfach in der Luft, kein Zweig weit und breit, an einem silbernen Spinnenfaden hielt es sich fest und tanzte nun fröhlich im Wind. Und dort, ein kunstvoll gefertigtes Spinnennetz, einfach in der Luft schien es zu hängen.

Eine kleine Marone sah ich, ich pflückte sie, nahm den Duft wahr, oh jetzt weiß ich wie der Herbst riecht. Nun sah ich die Pilze auch, ganz versteckt unter Blättern, im Gras. Da war ein klitzekleiner Trampelpfad durch das Moos, der Weg des Hasen an jedem Morgen vielleicht.
Zerwühlte Stellen mitten im Wald, Wildscheine suchten hier Eßbares denke ich, gut, daß ich sie weder sehe noch höre ...
In meinem Korb landeten die mir bekannten und schmackhaften Arten, manche davon auch in der Kamera. Viele Pilze ließ ich stehen, nahm sie nur in der Kamera mit. Andere Sammler werden wissen, ob sie eßbar und schmackhaft sind.

Zu Hause angekommen, bereitete ich ein Pilz-Festmahl daraus, oh jetzt weiß ich auch wieder, wie Herbst schmeckt ...

Diese Pilzwanderung liegt Jahre zurück, es war Herbst 2003. Die Gegend um Strausberg bis Wesendahl erkundete ich. Der Straußsee lag mit seiner Klarheit vor mir, um den Fängersee bin ich gewandert, ließ der Seele freien Lauf, die Gedanken sollten sich selber denken, lenkte ihre Bahn nur ein wenig. Es gab so viele Glücksmomente an einem Tag.
Jeden Herbst zieht der Wald mich mit seinem Pilzduft an, jedes mal ist es einfach schön ...

Was ist das,
Glück?
Einen schönen Augenblick festhalten,
damit er in der Alltäglichkeit
nicht verloren geht.

angi
September 2003/2010