Träume, sie finden nicht immer nur als Kopfkino, in unserem Innersten, statt. Manchmal erleben wir sie auch ganz real.
Hat nicht jeder Träume? Dinge, die er tun will, einen Wunsch, eine Vision, Momente, die man (oder Frau) erleben will?
Können Träume Realität werden?
„Du mußt nur ganz fest an ihn glauben, dann wird er wahr“ gibt es ein Sprichwort.

Unbemerkt und an diesen Traum nicht bewußt denkend, habe ich in den vergangenen Jahren Voraussetzungen geschaffen, ihn wahr werden zu lassen. Immer mal wieder habe ich, - gegen Werbung bin ich eben doch nicht ganz immun -, ein Stück gekauft, das gebraucht wird, um diesen Traum Realität werden zu lassen. Zelt, Schlafmatratze, Schlafsack und ein paar Utensilien. 35 Euronen, mehr an materiellem Gut brauchte es nicht. Der Sommer war da, bereits im Juni mit einer Wärme, daß ich mich einfach aufmachte, den Traum vom Zelturlaub zu erfüllen.
Ist es Nostalgie? Weil man ja in der Jugend oft zelten war? Das denke ich nicht. Einfach dieses Lebensgefühl spüren, die Freiheit unabhängig zu sein, sich selbst versorgen ohne "All-Inklusiv-Buchung".

Ich schaute auf die Karte, im nördlichsten Zipfel Brandenburgs liegt der Naturpark Stechlin, also auf an den Stechlinsee.
Auf dem Zeltplatz Stechlinsee Camp, nahe am Ufer des Sees und mitten im Buchenwald, baute ich mein transportables Quartier für ein paar Tage auf. Fast allein auf dem Platz, wo blieben die Zeltfans? Gibt es sie überhaupt? Es war eine Ruhe, kein Stimmengewirr, das Knistern von Ästen, das quaken der Frösche, ich nahm es einfach auf in mir.

Der See, so ein klares Wasser hab ich selten gesehen. Fontane hat den Stechlinsee schon beschrieben auf seinen Wanderungen. 17 km sind es zu Fuß rund um den See, die bin ich gewandert und an so mancher Stelle ins Wasser gestiegen.

Ich mußte es einfach ausprobieren, auch in den Dagowsee, Peetschsee und Röblinsee bin ich gestiegen, diese Badepausen waren eine wunderbare Erfrischung bei meiner Wanderung. Die Umgebung hab ich "erforscht", mich einmal verwandert und landete an einem versumpfenden See. Schaurig schön der Anblick, Seerosen und bereits abgestorbenes Holz. Wie Geister standen sie da diese Bäume, die Füße im Wasser. Ein Stück Strecke wanderte ich zurück und da standen sie an den Waldwegen, die Schilder, wohin es in welcher Richtung geht. Gehe gern eigene Wege, doch um an diesem Ort nicht zu "versumpfen" schien es mir angebracht, den Wegweisern zu folgen.

Es bereitet mir soviel Freude, einfach durch die Natur zu streifen und dann kommt es ganz von allein, dieses Gefühl, den Alltag abschalten zu können, hinter sich zu lassen, so als hätte man alle Zeit der Welt ... Das passiert von ganz allein, an nichts denken, hab sie einfach aufgenommen die Umgebung in mir und wußte eins, der Sommer hat gerade erst begonnen, Rügen ist dieses Jahr auch noch dran, einen Zeltplatz werd ich schon finden ...

angi
Juni 2008