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Wie oft schon hab ich ihn schon besucht, meinen versteinerten Wasserfall
im Park Babelsberg...
Ich trete ein in den Park, von Herbstsonne erfüllt
jeder Platz und wie von selbst verlangsamen die Schritte sich, dort
hinten, zwischen der Baumgruppe ganz versteckt ist der Platz, zu dem meine
Füße mich tragen. Ich lasse mich nieder auf dem oberen Stein und schau
in die Weite, die Störche schon fort dieses Jahr? Und ich seh ihn den
goldenen Herbst, die Blätter beginnen sich zu färben im Spiel mit dem
Sonnenlicht. Die Augen geschlossen nur für einen Moment, da hör ich das
Rauschen der Blätter ... nein der Wasserfall ist es der murmelt, er
will erlöst werden um wieder zu fließen, von Stein zu Stein springen wie
Kinder, die einfach glücklich sind und es noch nicht wissen, nicht
nachdenken warum...
Ich klettere die Steine hinunter auf den bemoosten Grund des einstigen Sees
und schau nun hinauf zu dem Stein, auf dem ich bis eben noch saß. Oh was
für ein Anblick, ich sehe das Wasser, wie fröhlich plätschert es über
die Steine, es hüpft vor Freude und spritzt mich fast nass.
Welche Kraft ist es, die solche Wunder wahr werden
lässt? Die Kraft der Gedanken vermag so viel mehr........
Im Frühsommer da bin ich auf den Flatowturm hinaufgestiegen, hab weit übers
Land geschaut. An diesem Tag verwandelten sich die Wanderwege zu
reißenden Flüssen und in der Gerichtslaube suchte ich Zuflucht für
einen Moment.
Fast schon Winter ist es im Park geworden und ich entdecke
den Kindermannsee, zugefroren und noch frisches Grün ragt aus ihm heraus. Die
alte Trauerweide am Ufer, der Stamm so zerborsten und eine schwarze Spur
an ihm wie von einem eingeschlagenen Blitz, indes wiegt sich im Wind und
rauscht mit ihren Blättern. Grüngelb sind sie noch und sie sagt,
hergeben will ich sie nicht, noch nicht heute, will erst noch die
Spätherbststürme spüren bevor es in den Winter geht. Ich steh nur da
und schaue, Frost zwickt an den Ohren, in die Hände, vertreiben lass auch
ich mich nicht, ziehe die Kapuze des Anoraks über den Kopf und vergrabe
die Hände ganz tief in den Taschen und genieße den Anblick noch einen
Augenblick.
angi 2003 und 2004
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