Endlich war es so weit, raus aus meinen kleinen Einzimmerpalast und hinein in eine Wohnung mit mehr Raum, eine neue Umgebung gab es gratis dazu und sie hat mich sogleich gefangen genommen.
Durch Potsdams Schlösser und Gärten bin ich seit Jahren geradelt, gewandert, der Schlaatz war etwas ganz neues. Was haben denn Plattenbauten - liebevoll "Schlafstadt" genannt - schon zu bieten? Gibt's da meine so geliebte Natur? Und ob es die gibt !!!

Wenige Tage nur hat es gedauert, da war mir klar, so viel Grün rings um mich her, die Nuthe genau so, wie ich Wasser mag. Das ist mein Kiez, mein neues Zuhause, hier fühl ich mich wohl, sauwohl, jawoll !!!
Hab ihn im Juli entdeckt, neben Nuthe und Nuthestraße versteckt hinter Trauerweiden den kleinen See, wunderbar wildromantisch, die Hitze des Sommers spürt man dort nicht. Eine verwitterte Tafel zeugt davon, dass dies hier ein "Jugendobjekt..." ist oder war. "Aradosee" heißt er hab ich herausgefunden. Und einen Lieblingsplatz, auf dem es sich wunderbar träumen läßt, gibt es natürlich auch.

Noch hab ich es nicht ganz im Kopf, wie durch das Gewirr von Straßen und Schienen und Brücken auch an den Baggersee zum baden zu kommen, er liegt ebenfalls schön im Wald. Nur im Winter kann man ihn von der Nuthestraße sehen, wenn Laub nicht den Blick versperrt.

So bin ich kreuz und quer gefahren, Trampelpfade entlag, dann auf der Humboldtbrücke weiß ich, die Stadt hat mich wieder, für heute...

angi
Juli 2006