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Möwen - Ankunft in Baabe

Es ist mal wieder soweit, ich muß raus aus dem Alltag, diesem Trott, will abschalten um die Sinne anschalten zu können.
Eintauchen in die Gedankenwelt, in mich selbst, damit danach alles um mich herum wieder klarer zu sehen ist. Wo gelingt mir das besser als an der Küste. Dort, wo es kein Weitergehen gibt, dort wo die Umkehr das Weitergehen ist. Den Blick, die Gedanken nach vorn, dorthin, wo sich Wasser und Wolken am Horizont vereinen. Den Blick zurück und doch nach vorn, dorthin, wo die Wege sich durch die Insel schlängeln... Rügen, ja, du bist gemeint.

Es ist Anfang November und ich mache mich auf, anzukommen in mir.

Im Sturm laufe ich an den Mönchguter Steilküsten entlang, um das Altreddevitzer Höft herum. Hier geht es nicht weiter, das Wasser reicht bis an den Steilhang heran. Einige Meter balanciere ich über große Steine doch nein, trockenen Fußes erreiche ich die nächste Bucht diesmal nicht. Über Wasser gehen, das geht nun doch nicht... Hier verweilte ich schon oft, es ist ein bekannter Pfad, jedesmal entdecke ich neue Kleinigkeiten, wie diese unterschiedlichen Erdfarben mit Rissen darin.

Kieselalge
Blick vom Altreddevitzer Höft Steilhang

An einem stürmischen Nebeltag zog es mich nach Kap Arkona, so heftig der Sturm auch blies, hohe Wellen waren nicht in Sicht. Am Horizont nur ein einzelnes Boot war auszumachen und etwas mulmig war mir schon bei meiner Wanderung. Langsam begannen Wasser und Horizont miteinander zu verschmelzen, eine Linie war nicht mehr zu erkennen, endlich stieg ich wieder hinauf zu dem Hochweg an der Küste entlang. Dort oben war der Sturm kaum zu spüren.

Ein neuer Tag war angebrochen, Wolken und Sonne und Sturm spielten miteinander, als mein Weg mich nach Hiddensee führte. Auf den Dornbuscher Leuchtturm mußte ich einfach hinauf, war das eine Aussicht, eine Weitsicht! Ganz fest umklammert hab ich das Geländer, eine falsche Bewegung, ein Ausbreiten der Arme, der Wind hätte mich fortgetragen ...
Ein Wellenrauschen war zu vernehmen, ganz laut. An der Westküste von Kloster stand ich nun und hörte und sah die Brandung. Bin in Gedanken hineingetaucht, stand da und schaute, nahm in mir auf diese Brandung, sie neckte mich, spritze mich naß, ich ließ es geschehen. Ergreifend und einfach schön ...


Zu schnell war die Zeit vorüber, ein letzter Blick zurück, nach vorn auf die See vor Gristow, vom Kirchturm, eine herrliche Weitsicht ... jetzt geht es nach Hause, viele Eindrücke in mir ...
Der Alltag hat mich wieder, wie lange? bis nächstes Jahr ...

angi
November 2007

Wellenbrecher auf Hiddensee
Weststrand Hiddensee
Abend am Selliner See
Weitsicht vom Gristower Kirchturm