Die letzten Tage des Jahres haben begonnen ...

Das Weihnachtsfest ist vorüber, der Endspurt vor Silvester hat begonnen. Ich war einkaufen, nur Brot fehlte mir, und fand mich wieder im Gewühl all derer die glauben, nie wieder einkaufen gehen zu können, jedenfalls nicht so bald.

Es regnet und stürmt, mich fröstelt bei dieser Nässe und ich beschließe, jetzt einen Kaffee, so richtig aus Kaffeebohnen, habe sie mir frisch mahlen lassen in dem kleinen Laden in der Einkaufsstraße. Der Duft des aufgebrühten Pulvers durchzieht den Raum und ich mache es mir auf der Couch gemütlich. Eine himmlische Ruhe kehrt ein in mich, ganz still ist es im Raum.

Stille? Nein, die Uhr tickt und der Zeiger wandert bei jedem Tick, bei jedem Tack von einem Punkt des Ziffernblattes zum nächsten, immer wieder und unaufhörlich im selben Takt. Zeit vergeht, ob wir wollen oder nicht denke ich noch da scheint mir, das Tick und das Tack wird ächzender, schwerer, gerade so als hat die Uhr Mühe, Schritt zu halten mit dem Vorbeieilen der Zeit. Ganz genau höre ich hin, schlürfe meinen duftenden Kaffee und mir wird so schwer, das Tick und das Tack werden leiser.....

Was jetzt? Irgendwas weckt mich auf, ich blinzele in die Kerzen auf dem Tisch, die wohltuende Stille vorüber? Nein, nun ist absolute Stille, kein Tick und kein Tack mehr, die Zeit ist angehalten, stehengeblieben. Ist jetzt der Punkt gekommen, an dem alle Zeit der Welt da ist? Wenn Zeit nicht mehr vergeht, wie wissen wir dann, welche Zeit gerade ist?

Die Zeit wartet nur darauf, wieder in Gang gesetzt zu werden, ich zögere noch ... nein, heute nicht, morgen werde ich es tun, die Uhr mit neuen Batterien füttern, für heute will ich sie genießen, diese angehaltene Zeit so kurz vor dem Jahresende …

Für das neue Jahr wünsche ich Allen so viel Freude und Glück, wie die Uhr ihr Tick und Tack hören lässt.


Und für den Anfang des Jahres viele sonnendurchflutete Wintertage

Dezember 2016 (2007)
an.gi.